(c) Wolf Bendikowski |
|
 |
Die Blätter fallen in den Wind
und fliegen fort gen Süden.
Die Hündin liebt das Menschenkind,
beachtet nicht den Rüden.
Das Unkraut blüht, erstickt das Gras,
formt Dreck zu bunten Blumen.
Die Sonne brennt durchs Stundenglas,
arescit meum flumen.
Ich sitze hier im Herbst allein,
ein Hund und ohne Leben.
So vieles mag gewesen sein,
hab jede Chance vergeben.
Jetzt spottet meiner die Natur,
der Himmel wird zur Erde,
doch diese war ein Weidplatz nur,
verwüstet von der Herde.
Die Schafe hat das Salz geschröpft,
das sie am Quell begehrten.
Die Pilger, von der Fahrt erschöpft,
als Vögelein heimkehrten.
Wie ich aus meiner Sanduhr sah,
sind sie vorbeigeflogen,
ein jedes ein Stück Freiheit war,
um das ich mich betrogen.
Die Stäbe sind aus Glas gemacht,
die mir die Welt verbergen.
Das Leben, das mir träumte, lacht
herein durch ihre Scherben.
Die zarten Lippen küss ich sacht,
im Spiegel nur zu sehen,
hab wartend zu viel Zeit verbracht,
versäumt, hinauszugehen.
Anm.: arescere = austrocknen; Stäbe/ Welt: s. Rilke (Der Panther)
|
Es kam(en) heute schon 6 Besucher in den Genuss dieses Webressorts |
|
 |
|
Shoutbox |
Navigation: Klickt euch links durch die Menüs und lest euch mein Geschreibsel durch. Wenn ihr beim "Nachlass" angelangt seid, könnt ihr einen Kommi für die Ewigkeit hinterlassen. Oder meldet euch in der Shoutbox (geht schneller, ich les es eher, aber es verschwindet nach ner Weile).
Viel Spaß.
|
 |
 |
|