(c) Wolf Bendikowski |
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Großmutter
Was hast du für große Ohren!
Du glaubst, man hätte sich verschworen -
gegen dich - du hörst es rumoren
in Weltuntergängen und Laboren:
sie forschen nach heilendem Gift,
sieh doch, wie gut sich das trifft!
Was hast du für große Augen!
Du ruhst sanft auf einem Himmelbett aus Pisse,
dein Verstand verrinnt durch eingedrillte Risse,
war es ihr Plan, dich auszulaugen?
Schenkst du deren Gutenachtgeschichten Glauben,
die an den Titten deiner Kinder saugen?
Was hast du für große Hände!
Kannst kleinste Dinge nicht mehr greifen,
frisst durch den Arm, durch deinen Mund zu geifern,
bestehst doch darauf, deine Würde selber abzustreifen.
Schon haben deine Augen Wände.
Siehst du das Licht an ihrem Ende?
Was für ein entsetzlich großes Maul!
Das dich verschlingt ohne satt dran zu werden!
Du kannst nicht schrein, still auch deine Gebärden
und keiner entkommt den blutig weißen Herden.
Am Ende ist nichts einfacher, um zu erben,
als ein verlockend geschenkter Gaul.
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